Mittwoch, 17. Dezember 2008

Worthülsen

Der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen Herr Rüttgers hat in seinem Podcast sich über Moscheebau geäußert.

Hier der Wortlaut des Videos:

Ich hab sehr viele Anfragen zum Thema Moscheebau bekommen. Das war besonders stark nachdem ich bei der Einweihung der neuen großen Moschee in Duisburg-Marxloh gesprochen habe. (Dann werden Namen genannt die sich an einem Satz von Herrn Rüttgers störten:“Wir brauchen mehr Moscheen in unserem Land“ Anm.PPD)

Ich bin dieser Überzeugung, dass das richtig ist.

  1. Wir haben schon viel mehr Moscheen als viele, viele Bürger überhaupt vermuten. Sie werden nur nicht wahrgenommen. Sie sind irgendwo in einem Hinterhof. Und ich finde es ist nicht angemessen, wenn Menschen moslemischen Glauben in unserem Land, ihren Glauben im Hinterhof ausüben müssen. Es kommt hinzu das äh Vertrauen, ineinander und übrigens auch der Kampf gegen Islamisten nur dann entstehen kann und wirksam sein kann, wenn es uns gelingt so viel Transparenz, so viel Offenheit zu schaffen, wie man sich überhaupt vorstellen kann und deshalb müssen diese Hinterhofmoscheen nach vorne geholt werden. Ich fand es sehr interessant, dass der Chef der türkischen Religionsbehörde uns aufgefordert hat eine eigene Architektursprache zu entwickeln und nicht einfach die osmanische Architektur bei Moscheebauten hier nach Deutschland zu holen. Das finde ich ist ein wichtiger Hinweis, der uns auch ein bisschen Mut und Zuversicht geben sollte, unseren eigenen Weg zu einem Deutschen Islam zu gehen, ein Islam der Weltoffen ist, ein Islam der sich auch artikuliert in deutscher Sprache und wo man sich deshalb auch versteht, auch in seinem Anderssein begreifen kann.



Man fragt sich doch als erstes ob Herr Rüttgers überhaupt eine Ahnung hat vom Islam? Aber gut schauen wir uns diese Rede einmal etwas näher an.

Da wird das neue Werbewort „Hinterhofmoschee“ genannt. Obwohl es im Hinterhof fast kaum Moscheen gibt, es sind Gebetsräume. Was uns hier unterschwellig vermittelt werden soll ist: Jede Hinterhofmoschee in eine Moschee umwandeln. Gute Nacht Deutschland. Sagen wir mal; lustig ist auch seine Rede von: ... „deshalb müssen diese Hinterhofmoscheen nach vorne geholt werden“, quasi als Vorderhofmoschee? Nach vorne holen bedeutet, jeder Hinterhofgebetsraum bekommt vorne eine Moschee, oder wie meinen Sie das Herr Rüttgers?

Dann spricht er von „uns“; nicht von den moslemischen Glaubensführern und Vorbetern, wir sind gemeint:“wenn es uns gelingt so viel Transparenz, so viel Offenheit zu schaffen, wie man sich überhaupt vorstellen kann ...“. Diese Transparenz erwarten wir aber von der moslemischen Seite, hier wäre es angebracht so viel Transparenz und Offenheit, wie man sich überhaupt vorstellen kann, uns gegenüber ( den Einheimischen) zu zeigen, damit wir unsere Befürchtungen und Ängste abbauen. Sehen Sie so etwas? Deshalb die Frage, wessen Ministerpräsident sind Sie Herr Rüttgers?

Und jetzt kommt der Versuch eine neue Sprache in die Auseinandersetzung zu etablieren, auf Anstoß vom türkischen Chef der Religionsbehörde:“ eine eigene Architektursprache zu entwickeln und nicht einfach die osmanische Architektur bei Moscheebauten hier nach Deutschland zu holen.“

Eine eigene Architektursprache könnte zum Beispiel so aussehen – islamische Kirchen, oder moslemische Kirche.

„Meine Damen und Herren ich bin glücklich, heute an diesem Tag der einem Wunder gleichkommt, die neue moslemische Kirche in XY einzuweihen!“

Das kennen wir von „Restrisiko“ oder „Energiepark“ zum Beispiel bei Atomkraftwerken und Atomstrom. Hier wird also der erste Versuch gestartet das Kind einen anderen Namen geben und schon sieht es für die Masse annehmbarer aus. Und wissen Sie was. Er hat Recht, denn es ist gängige Praxis. EU-Verfassung wurde auch nur umbenannt, ein bisschen geschönt und als Neu verkauft mit dem Anspruch auf harmlos.

„Natürlich steht denen eine Kirche zu, die Anderen haben ja auch Kirchen. Und erst wenn beide gleich viele Kirchen haben, dann kann man mal darüber reden ob es genug sind.“

Dies war ein fiktiver Ausschnitt aus eine Umfrage vom Sender YZ.

Diätenerhöhung ist auch so ein schönes Wort, steht so außerhalb von „Gehaltserhöhung“ finden Sie nicht. Wer die Sprache beherrscht, beherrscht das Volk.

Diese Architektursprache (sehr geschickt vom türkischen Chef d. Religionsbehörde aufgegriffen) soll uns ( da sind wir wieder gemeint, die Einheimischen) Mut und Zuversicht geben. Das haben wir leider nicht begriffen. Mut und Zuversicht sollen wir schöpfen weil das Kind einen anderen Namen bekommt?

Und jetzt bleibt einem fast die Luft weg. Unseren eigenen Weg zu einem Deutschen Islam!

Ich kenne keinen Einheimischen der einen separaten deutschen Islamweg gehen will. Dazu sind wir auch gar nicht in der Lage Herr Rüttgers, weil der Islam keinen Deutschen Weg zu läßt. Da hat man ein Nachgeschmack von Schwärmerei im Mund.

Schauen wir mal von den Einheimischen weg und wenden uns der moslemischen Seite zu.

Was Herr Rüttgers hoffentlich nicht weiß ist, das die Ahamadiyya Muslim Jamaat (Gemeinde) in ihrer Broschüre: Muhammad in der Bibel (Verlag der Islam) unter andrem schreibt:

„... Eine besondere Abteilung unter dem Namen TARIQ-E-JADID, die sich mit der Verbreitung des Islams außerhalb Pakistans befasste, wurde der Zentralverwaltung angeschlossen. Es war in seiner Zeit, daß nach der Teilung Indiens, als das bisherige Weltzentrum – Qadian – verlassen werden mußte, ein neues Zentrum im neugeborenen Land Pakistan mit dem Namen Rabwah eingerichtet wurde. Der 2.Kalif starb am 8. November 1965. Als sein Nachfolger wurde HAZRAT HAFIZ MIRZA NASIR AHMAD, ein Sohn des Zweiten Kalifen, gewählt. Unter seiner Ägide wurden verschiedene Projektpläne eingeführt, darunter das NUSRAT-JAHAN-PROJEKT, genannt nach der Gattin des Verheißenen Messias, durch das in westafrikanischen Ländern zahlreiche Krankenhäuser und Schulen erbaut wurden. Er begründete auch das JUBILEE-PROJEKT, durch das bis zur 100 Jahrfeier der Ahmadiyya Muslim Jamaat im Jahre 1989 der Heilige Qur-ân oder Auszüge daraus in 100 Weltsprachen übersetzt werden, Missionsstellen in den wichtigsten Ländern der Welt eröffnet und Bücher über den wahren Islam in großer Vielfalt gedruckt werden sollten. Im Juli 1982 verstarb der Dritte Kalif des Verheißenen Messias. Zu seinem Nachfolger wurde HAZRAT MIRZA TAHIR AHMAD gewählt. Das gegenwärtige Oberhaupt der Gemeinde konnte u.a. die erste Moschee in Spanien seit der Vertreibung der Mauren eröffnen. Auf zahlreichen Reisen durch alle Kontinente hat er die Gemeinde zu einem ungeahnten Aufschwung geführt. Für die Bundesrepublik Deutschland verkündete er den Plan, im Laufe von 20 Jahren 100 Moscheen zu errichten.....Innerhalb von 300 Jahren nach ihrer Entstehung werde die Gemeinde nahezu die ganze Welt umfassen, so daß die Erde in die Brüderschaft des Islams eingetreten sein wird.


Nun haben wir es auch begriffen, Herr Rüttgers ist Planerfüller. Also nichts mit Hinterhof und ein besonders anliegen das... Es geht um die Missionierung und eine Planerfüllung. Das ist des Pudels Kern. Und damit diese Gemeinde Deutschland nicht alleine unter ihre Fittiche bekommt, sind weitere „Gemeinden“ in diesem Land mit tatkräftigen Moscheebauprogrammen am Werk, nur unsere Angestellten haben davon nichts bemerkt, diese sind noch am Schwärmen.

Nachschlag: er sagte am Anfang "erstens", wo bleibt das "zweitens" ?


Die Entwicklungsgesellschaft Duisburg EG DU spricht von einem „Wunder von Marxloh“, sehen Sie hier.

Das Video wurde bei You Tube von CDUNRWpodcast veröffentlicht.





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