Freitag, 12. Oktober 2012

Diese Propagandakampagne wurde organisiert, damit das US-amerikanische Volk einen „Regimewandel“ im Iran unterstützt. Zweck ist, dass Wall Street sich der Ölressourcen dieses Landes bemächtigen kann


New York: Arbeiter der öffentlichen Verkehrsbetriebe protestieren gegen anti-islamische Plakate in der U-Bahn

Tony Murphy

Übersetzt von  Michèle Mialane

New York - Die kapitalistischen Medien haben während der Sitzung der Vereinigten Nationen Ende September eine verbissene Kampagne gegen den iranischen Präsidenten gestartet. Diese Propagandakampagne wurde organisiert, damit das US-amerikanische Volk einen „Regimewandel“ im Iran unterstützt. Zweck ist, dass Wall Street sich der Ölressourcen dieses Landes bemächtigen kann.

Kurz vor der UNO-Versammlung haben Medien kundgemacht, dass die Metropolitan Transit Authority Plakate mit Rassen- und Islamhetze zur Unterstützung Israels in 10 U-Bahnhaltestellen in Bälde aushängen würde.

Diese rassistischen Mitteilungen wurden mehrmals in den Medien wiederholt und stifteten dadurch zum Rassismus und Krieg an. Natürlich leugnete die MTA, dass es zu Propagandazwecken benutzt worden war und behauptete, ein US-Bundesrichter habe befohlen, diese Plakate aufzukleben. Stimmt das, so würde jener Verkehrsbetrieb es zum ersten Mal ablehnen, sich im verlogenen „Anti-Terror-Krieg“ mit einbeziehen zu lassen.

 In den letzten Jahren hat nämlich die MTA eine starke Militarisierung des öffentlichen Verkehrsbetriebs gutgeheißen. Die mit Maschinengewehren bewaffneten SWAT-Teams (Polizei-Eliteeinheiten) patrouillieren ja regelmäßig mit ihren Bluthunden in den U-Bahn-Haltestellen. Seit 2001 hat das NYPD das Gepäck oder die Rucksäcke von Reisenden auf Racist-Profiling-Basis mehrmals unangemeldet kontrolliert. Neulich wurde diese Kontrollaufgabe in mehreren Haltestellen auch von der Transportsicherheitsbehörde übernommen - diese Agentur ist wegen ihrer Exzesse im Flugtransport berüchtigt.

Jene als Antiterrormaßnahmen getarnten Aktionen sind in Wirklichkeit nur eine Ausweitung des rassistischen Programms des NYPD zur Verhaftung und Durchsuchung von Menschen.

Jene infamen, islamfeindlichen Plakate wurden von der Erzrassistin Pamela Geller finanziert, die 2010 versuchte, den Bau einer Moschee im Stadtzentrum von Manhattan zu blockieren. Die spielt eine Schlüsselrolle im US-amerikanischen Imperialismus, indem sie Menschen verteufelt, die zufälligerweise über beträchtlichen Ölvorkommnissen leben und überwiegend moslemischer Konfession sind.

"In jedem Krieg zwischen dem zivilisierten Menschen und den Wilden, sollt Ihr den Zivilisierten unterstützen.
Unterstützt Israel, schlagt den Jihad nieder"


 Und nun ergreifen die Anti-Rassisten das Wort
Gleich nach Erscheinung der Plakate hat die recht aktive NewYorker fortschrittliche Bewegungmobilgemacht. Die Aktivisten haben auf den U-Bahn-Plakaten Sticker aufgeklebt, auf denen „Rassisten“ und „Hassreden“ zu lesen war. Am 25. September wurde die Schriftstellerin Mona Eltahawy zusammen mit drei anderen Personen verhaftet und des „verbrecherischen Unfugs“ beschuldigt, weil sie die Plakate mit Recht bespritzt hatten.

Zwei Tage später hat das International Action Center (Internationales Aktionszentrum) eine Demoveranstaltetvor dem MTA-Gebäude. Die Demonstranten trugen Schilder mit der Inschrift „Die U-Bahn gehört den 99%. Weg mit rassistischen Plakaten!“ Zusammen mit Gewerkschaftern der Verkehrsbetriebe (Transit Workers Union Local 100) sind dann die Demonstranten in das MTA-Gebäude eingedrungen, wo der Betriebsvorstand seine Monatsversammlung hielt.

"Widerstand gegen einen neuen Krieg: nein zum rassistischen, islamfeindlichen Fanatismus im  Dienste der
1% Herrschenden. Wir - 99% - brauchen Einheitlichkeit und Solidarität!"

Als wie üblich dem Publikum das Wort erteilt wurde, haben die Redner nacheinander die Anstiftung zum Hass angeprangert - die Medien sprachen von einem „wütenden Stimmengewirr“. Seth Rosenberg, Zugführer bei der MTA und einer der Verkehrsarbeiter, die das Wort ergriffen haben, hat die Plakate als „rassistisch, islamfeindlich und durchaus infam“ bezeichnet.

 Als die MTA das Argument vorbrachte, dass sie die Plakate auf gerichtliche Anordnung hatte aufkleben müssen, betonten die Redner, dass der Vorstand der Behörde, die in New York über gewichtige Bank- und Immobilieninteressen verfügt, Anwälte hätte einschalten können, denen es  dann ein Leichtes gewesen wäre, die ganze Affäre gerichtlich auf Jahre hinaus zu blockieren.

Selbstverständlich hat Geller die Gelegenheit nicht verpasst, ihre fanatische Ideologie zu fördern und hat schließlich als Letzte das Wort ergreifen wollen. Jedoch hat die antirassistische Menge die Strategie der „Mikrofonprüfung“ der Bewegung Occupy Wall Street angewendet, um Gellers Rede im Lärm untertauchen zu lassen. Da sind viele Sicherheitsbeamten der MTA eingeschritten, um die Menge zum Schweigen zu bringen; dazu haben sie Caleb Maupin festgenommen (er sollte eine halbe Stunde später wieder freigelassen werden) und andre Personen aus dem Saal verdrängt.

Dann verkündete die Vizedirektorin des IAC (International Action Center) Sara Flounders, dass die Anti-Krieg-Gruppe Gelder gesammelt hatte für ihre 10 U-Bahn-Plakate mit der Inschrift: „ Widerstand gegen einen neuen Krieg: Nein zum rassistischen, islamfeindlichen Fanatismus im Dienste der 1% Herrschenden. Wir - die 99% - brauchen Einheitlichkeit und Solidarität!“

Wichtig ist, dass wir diesen fanatischen Angriffen die Front bieten, deren Zweck es ist, die US-Kriege in der moslemischen Welt zu rechtfertigen und die Repression innerhalb des Landes zu intensivieren“, erklärte Flounders der Workers World. „Jeden Tag fahren Tausende Menschen mit der U-Bahn, die von der MTA systematisch beeinträchtigt und abgebaut wurde, unter immer wieder auftretenden Betriebsunterbrechungen und Tariferhöhungen.“

Dem Durchschnittsbürger ist die MTA schon verhasst“, fügte Flounders hinzu. „Nun wird es jeder Person, die gegen Rassismus ist, noch verhasster sein.“


Danke Tlaxcala
Quelle: http://www.workers.org/2012/10/03/riders-transit-workers-protest-anti-muslim-subway-ads/
Erscheinungsdatum des Originalartikels: 03/10/2012
Artikel in Tlaxcala veröffentlicht: http://www.tlaxcala-int.org/article.asp?reference=8343


Keine Kommentare: